Tagesausflug nach Bamberg am           23.08.2008

 

 

Der Bamberger Dom

 

 

Klein Venedig von Bamberg

 

Das Rathaus

 

Vierzehnheiligen

 

Gnadenaltar von 1445

 

Kloster Banz

 

Der Hochaltar

Bamberg war eine Reise wert !
Tagesausflug vom Rodenbacher Geschichtsverein e.V.


„Wir waren in Bamberg“ und „Bamberg war eine Reise wert“ stellten übereinstimmend die 40 Teilnehmer/innen am Tagesausflug Bamberg fest. Der Vorsitzende vom Rodenbacher Geschichtsverein e.V. Dietmar Kops war hocherfreut, denn „die Sonne schien" .

Stadtführung in Bamberg, Die alte fränkische Kaiser- und Bischofsstadt erstreckt sich über eine Talsenke, durch die die Regnitz fließt. Sie verlässt Bamberg in nordwestlicher Richtung und mündet sieben Kilometer vom Stadtzentrum entfernt bei Bischberg in den Main. Nach Süden erstreckt sich das Regnitztal bis nach Nürnberg, im Osten liegt die Fränkische Schweiz, im Nordosten und Westen das Maintal, im Nordwesten die Haßberge und im Westen der Steigerwald. Das Stadtgebiet grenzt an die umliegenden Gemeinden (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Gundelsheim, Memmelsdorf, Litzendorf, Strullendorf, Pettstadt, Stegaurach, Bischberg, Oberhaid und Hallstadt.

Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln (Stephansberg, Kaulberg, Domberg, Michaelsberg, Jakobsberg, Altenburg, Abtsberg) erbaut und deshalb auch manchmal als Fränkisches Rom bezeichnet. Da Bamberg im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombardierungen verschont blieb, bietet die Altstadt bis heute das nahezu unveränderte Bild der ursprünglichen Dreigliederung in geistliche Bergstadt (im Umfeld des Kaiserdoms, bürgerliche Inselstadt (zwischen den beiden Flussarmen der Regnitz) und der Gärtnerstadt. Überragt vom Dom stellt die Stadt ein denkmalgeschütztes Ensemble zwischen mittelalterlicher und barocker Baukunst dar.

1993 wurde die Altstadt in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen. In der Begründung heißt es, Bamberg repräsentiere in einzigartiger Weise die auf einer Grundstruktur des Frühmittelalters entwickelte mitteleuropäische Stadt. Das in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommene Areal umfasst die drei historischen Stadtzentren, Berg-, Insel-, und Gärtnerstadt mit einer Gesamtfläche von etwa 140 Hektar.

 

Der Dom, Der Vorgängerbau des heutigen Bamberger Doms, der so genannte Heinrichsdom, wurde im Jahr 1004 von Kaiser Heinrich II. dem Heiligen, dem Gründer des Bistums Bamberg, in Auftrag gegeben. Der Bau wurde auf einer Anhöhe über den Fundamenten der Kapelle und des Friedhofs der ehemaligen Babenburg, die Heinrich von seinem Vater Heinrich dem Zänker geerbt hatte, errichtet. Dieser Vorgängerbau hatte keine exakte Ost-West-Ausrichtung und da sich die künftigen Bauten immer an dem bereits Vorhandenen ausrichteten, hat sich die Ausrichtung von Nordost nach Südwest tausend Jahre lang erhalten.

Im Jahr 1007 wurde Bamberg Bistum, womit der Kirchenbau enorm aufgewertet wurde. Am 6. Mai 1012, dem Geburtstag Heinrichs II., wurde der Dom in Gegenwart von 45 Bischöfen und anderer Würdenträger zu Ehren des Apostels Petrus, der Muttergottes Maria und des Heiligen Georg geweiht. Diese Patronate blieben bis heute erhalten. Bei der Domweihe waren – mit einer einzigen Ausnahme – alle Erzbischöfe des Heiligen Römischen Reichs anwesend. Dies unterstreicht die Bedeutung des Neubaus, denn bei keiner anderen Domweihe des Mittelalters waren so viele Bischöfe anwesend. Der Heinrichsdom stand in der Tradition der großen Kathedralen des 11. Jahrhunderts, war aber im Vergleich zum Mainzer Dom (116 Meter) und zum Speyerer Dom (134 Meter) mit einer Länge von lediglich 75 Metern eher bescheiden. Statt vier Türme hatte er nur zwei Türme, die den Ostchor flankierten. Von diesem Dom ist heute nur noch die unterirdische Grablege der Bischöfe erhalten.

Der Dom Heinrichs war eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus und Hauptchor. Alle Decken waren flach und aus Holz. An der Ostseite standen zwei niedrige Türme. Den Abschluss bildete eine halbkreisförmige Apsis.

Eine Vorstellung, wie der Heinrichsdom ausgesehen haben mag, vermittelt die 100 Jahre später geweihte Jakobskirche etwas oberhalb vom Domberg. Auch sie war eine dreischiffige Säulenbasilika und wurde in der Zeit der Gotik und des Barock nur wenig verändert.

 

Vierzehnheiligen, Bauherr der Kirche war der Langheimer Abt Stephan Mösinger, der 1735 vom zuständigen Bamberger Bischof Friedrich Karl von Schönborn die Erlaubnis erhielt, die alte Wallfahrtskirche durch einen repräsentativen Neubau zu ersetzen. Mehrere Baumeister entwickelten daraufhin Pläne für den Bau, darunter Gottfried Heinrich Krohne, Weimarer Landbaumeister und wegen seiner Art, preiswert aber dekorativ zu bauen, der Favorit des Bauherrn. Sein Projekt scheiterte jedoch am Vetorecht des Bischofs. 1742 wurde Balthasar Neumann hinzugezogen und dessen Projekt zur Ausführung bestimmt. Im April 1743 erfolgte die Grundsteinlegung.

Bald musste Neumann jedoch feststellen, dass Krohne, der die Bauleitung innehatte, von den vereinbarten Plänen abgewichen war und den gesamten Bau ein Stück nach Osten versetzt hatte. Da der Ort der Gnadenstätte unverrückbar festlag, konnte der Altar nun nicht mehr wie vorgesehen in der überkuppelten Vierung aufgestellt werden. Sein Platz lag jetzt vielmehr ungünstig und entgegen den liturgischen Gewohnheiten im Langhaus der Kirche. Der Bischof meinte, dieser Fehler beruhe auf der Tatsache, dass dem Protestanten Krohne die Anforderungen der katholischen Wallfahrt fremd waren; entweder lag es wirklich daran, dass Krohne ein Protestant war, oder er versuchte einfach nur, wie der Abt es wünschte, die Baukosten möglichst gering zu halten. Läge die Gnadenstätte nämlich unter der Vierung, wären teure Planierungsarbeiten erforderlich geworden. „Alle gamachten lutherischen nebensprüng müssen beseitigt werden [...]“, das war die Antwort des entsetzten Bischofs. Neumann erhielt zumindest bald den Auftrag, den Bau „nach dem wahren katholischen Erfordernuss gantz zu machen“ (zitiert nach Schütz: Balthasar Neumann, S.146f.). Der begabte General Maximilian von Welsch schlug vor, die bereits stehenden Mauern allein dem Chor zuzuordnen, seinen Plänen nach wäre die Kirche dann 100 Meter lang und 80 Meter hoch gewesen und hätte fast alle Kirchen des deutschen Barock übertroffen. Riesige Dimensionen wären die Folge gewesen, so hatte der Plan von Anfang an keine Chance.

Da ein Abriss der bereits ausgeführten Außenmauern im Ostteil nicht in Frage kam, machte sich Neumann daran, auf der Grundlage des Gegebenen einen Kirchenbau zu entwickeln, der seiner Aufgabe als Wallfahrtskirche und würdiger Schrein des Gnadenaltars entsprechen konnte. Dieses neue Projekt Neumanns von 1744 war Grundlage der Ausführung. Neumann behielt die Oberaufsicht, bis er 1753 starb, vollständig war der Plan bis dahin nicht, aber die ausgeführte Lösung mit dem Gewölbe war doch im Wesentlichen seine eigene. Der tüchtige Thomas Nißler vollendete den Bau 1772 in Eigenverantwortung.

Am 14. September 1772 weihte der Bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim die Kirche.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen schwere Zeiten auf Vierzehnheiligen zu: Nach der Säkularisation 1803 mussten die Zisterzienser von Langheim, die die Wallfahrt betreuten, ihr Kloster und auch die Propstei in Vierzehnheiligen verlassen. Kirchenschätze wurden verschleudert, Altarbilder verschwanden spurlos, ein Teil der Orgel, die damals sehr wertvoll war, und die Glocken wurden verkauft. Auch Wallfahrten wurden um diese Zeit von kirchlicher und staatlicher Seite verboten. Nach einem Blitzeinschlag verbrannten 1835 die Orgel, der Dachstuhl und die beiden Türme. Die Kirche glich nun einer Ruine. Nach dem Niedergang Napoleons beauftragte Bayernkönig Ludwig I. von Bayern die Franziskaner 1839 mit der Betreuung der Wallfahrt, die auch die Kirche wieder instandsetzten. Diese Erneuerungen erfolgten aber nach dem Geschmack der damaligen Zeit: Die neue Bittner-Orgel verdeckte vier Fenster der Westempore, die Turmhelme wurden neu gestaltet und die Innenarchitektur glich auch nicht mehr vollständig Neumanns Plänen.

1897 erhob Papst Leo XIII. Vierzehnheiligen als zweite deutsche Kirche nach der elsässischen, heute in Frankreich gelegenen Basilika Unserer Lieben Frau in den Rang einer Basilica minor. Im Laufe des 20. Jahrhunderts folgten noch weitere Renovierungsarbeiten, hierbei wurde die Basilika so erneuert, dass sie wieder den Plänen von Balthasar Neumann entsprach. So blieb die Basilika bis heute, und bei einer Sanierung Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Architektur nicht mehr verändert. Die neue Rieger-Orgel wurde 1999 so gestaltet, dass sie nur noch ein Fenster verdeckte, die Neumann-Architektur kam wieder zur Geltung.

Kloster Banz, Die um 1070 durch Gräfin Alberada von Schweinfurt und ihrem Mann, dem Grafen Hermann von Habsberg-Kastl, gegründete Benediktiner-Abtei war bis zur Säkularisation 1803 das älteste Kloster am Obermain. Im Spätmittelalter und darüber hinaus bis 1575 wurden nur Adlige als Mönche aufgenommen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg musste das Kloster neu gebaut werden. Die Äbte Eucharius Weiner und Kilian Düring beauftragten Leonhard Dientzenhofer und, nach dessen Tod 1707, seinen Bruder Johann. Die Bauarbeiten begannen 1698. 1719 wurde die Kirche konsekriert. Während die auf der anderen Mainseite gelegene Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen (erbaut 1743–1772) ein Rokoko-Bauwerk höchsten Grades ist, handelt es sich bei der Kirche von Banz um ein Musterbeispiel des süddeutsch-böhmischen Barocks zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Innenraum der Kirche überrascht, weil er nicht eckig erbaut ist, sondern in vielen 'geschaukelten' Ellipsen. Der Hauptaltar, die Kanzel sowie die Heiligenstatuen in der Kirche und an der Fassade sind ein Werk von Balthasar Esterbauer; die Deckenfresken stammen von Melchior Steidl. Das Chorgestühl mit reichen Intarsienfeldern wurde vom Schönbornschen Hofschreiner und Ebenisten Johann Georg Neßtfell geschaffen. Die ursprünglich vorhandenen beiden Orgeln, die Hauptorgel der Westempore und die Chororgel auf der linken Seite des Mönchschors, sind Werke des Würzburger Hoforgelmachers Johann Philipp Seuffert. Heute befindet sich ein transloziertes Werk Seufferts auf der Westempore. Die Chororgel steht, durch Sanierungen des 20. Jahrhunderts in ihrer historischen Substanz wesentlich verändert, in der Pfarrkirche von Oberküps, Gemeinde Ebensfeld. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts genoss Kloster Banz als Stätte der katholischen Aufklärung und wegen seiner gelehrten Mönche reichsweiten Ruf.

1814 erwarb Herzog Wilhelm in Bayern die ehemalige Klosteranlage, die in der Folge als Schloss Banz bezeichnet wurde.

1933 erwarb die Gemeinschaft von den heiligen Engeln, die sich der Auslandsdeutschenseelsorge widmete, die einstige Klosteranlage von Herzog Ludwig Wilhelm in Bayern. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg das Kloster als Depot.

Seit 1978 ist das einstige Kloster im Besitz der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung und dient ihr als Tagungsstätte. Außerdem beherbergt es eine sogenannte Petrefaktensammlung, die allerdings auch zahlreiche andere Exponate wie beispielsweise ägyptische Mumien enthält.

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