Tagesfahrt nach Fulda am 05.05.2012
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Fulda war eine Reise wert !
Tagesausflug vom Rodenbacher Geschichtsverein e.V.
Die Herkunft des Namens
Fulda
ist ungeklärt. Urkundlich sind folgende Namen überliefert: aus dem Jahr
750 Uulta und Uulthaha, von 751 Fulda, von 752 Uuldaha, vor dem Jahr 769
Fulde, und im 16. Jahrhundert Fuld, Fult und Fuldt. Die
wahrscheinlichste Herkunft ist eine sogenannte Hydronymie
(Gewässernamengebung) aus altsächsisch folda (‛Erde, Boden’) und dem
Grundwort -aha, das mit dem lat. aqua (‛Wasser’) verwandt ist und in
vielen deutschen Flussnamen auftritt (vgl. Ache,
-a).
Aufgrund der Tatsache, dass es im Indogermanischen eine große Zahl von
Wörtern mit der Wurzel *pel-/pol- gibt, besteht auch die Möglichkeit,
dass Fulda eine Variante des indogermanischen polota wäre. Für den Namen
Fulda lassen sich demzufolge auch gewisse Verwandtschaftsbeziehungen im
östlichen Mitteleuropa finden: Im Lettischen gibt es palts, palte
(Pfütze, Lache), aber auch den Fluss Pelta oder Peltew.Nach der
wechselvollen Erdgeschichte des Fuldaer Raumes sind auch hier
steinzeitliche Zeugnisse zu finden. Erste Besiedlungen sind in der Zeit
um 5000 v. Chr. nachweisbar. Kulturen entwickelten sich, die
Völkerwanderung brachte neue Siedler in die Region. Eine keltische Stadt
entstand an der Milseburg. Das Fränkische Reich entwickelte sich nach
dem Zerfall des Römischen Reichs zum Machtzentrum in Mitteleuropa. Der
Frankenkönig Chlodwig I. sicherte sich mit seiner Taufe die
Unterstützung Roms, eine breitangelegte Christianisierung setzte ein.
Bonifatius wurde vom Papst beauftragt, die germanischen Stämme in diesem
Raum zu missionieren und der römisch-katholischen Kirche zu
unterstellen.Durch Sturmius begann 744 die Entwicklung des Ortes. Im
Jahre 754 wurde Bonifatius in diesem Kloster beigesetzt. Durch Karl den
Großen erhielt das Kloster 774 die Immunität und wurde somit zu einem
Reichskloster. Zwischen 791 und 819 wurde die Ratgar-Basilika (benannt
nach dem Abt Ratgar) erbaut, zu dieser Zeit der größte Kirchenbau
nördlich der Alpen. Gleichzeitig siedelten sich erste Bauern und
Handwerker um das Kloster an.
Die Pläne des
Doms
wurden im Jahr 1700 von einem der bedeutendsten deutschen
Barockbaumeister Johann Dientzenhofer (1663–1726), der nach einer
Studienreise nach Rom 1699 vom Papst als Baumeister empfohlen wurde, im
Auftrag von Fürstabt Adalbert von Schleifras angefertigt. Der Dom zu
Fulda mit der bewussten Anlehnung seines inneren Systems an den
Petersdom ist ein künstlerischer Beweis für Dientzenhofers Studienreise.
Der Vorgängerbau, die Ratgar-Basilika, einst größte Basilika nördlich
der Alpen, wurde zugunsten des neuen Doms niedergelegt, ehe am 23. April
1704 der Bau im aktuellen barocken Stil begann. Dabei wurden zum Teil
die Fundamente der Ratgarbasilika genutzt. 1707 wurde der Rohbau
fertiggestellt, 1708 eingedeckt und bis 1712 im Inneren ausgestaltet. Am
15. August 1712 wurde der Dom geweiht. Auf der von Fürstabt Adalbert von
Schleifras gesetzten Weihegedenktafel an der Fassade ist nur Christus
Salvator als Titel der Kirche angegeben. Der barocke Neubau diente als
Abteikirche der Benediktiner und Grabeskirche des heiligen Bonifatius
und wurde erst 1752 in den Rang einer Kathedrale erhoben. Anlässlich des
1150. Todestags des hl. Bonifatius fand am 4. Juni 1905 ein Feuerwerk
statt, bei dem ein Feuerwerkskörper im rechten Domturm vermutlich
Dohlennester in Brand gesetzt hatte. Dieser brannte danach völlig aus.
Hierbei wurden die beiden Glocken Osanna und Bonifatius vernichtet.
Andere Teile des Domes kamen dabei nicht zu Schaden. Nach
Luftkriegsschäden im Zweiten Weltkrieg konnte die Wiederherstellung 1954
abgeschlossen werden. Papst Johannes Paul II. besuchte am 17. und 18.
November 1980 Fulda. Mehr als 100.000 Gläubige kamen auf den Domplatz
geströmt, um ihn dort begeistert zu empfangen.
Die
Michaeliskirche
steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fuldaer Dom auf dem
Michaelsberg. Von dem ursprünglichen karolingischen Bau hat sich nur die
Krypta erhalten. Doch wurden wesentliche Elemente der ursprünglichen
architektonischen Konzeption, die durch die Beschreibung in der Vita
Aegil des Brun Candidus von Fulda bezeugt ist und die im Folgenden
beschrieben wird, bei der Erneuerung des 10. und 11. Jahrhunderts nach
einer weitgehenden Zerstörung, möglicherweise durch einen Ungarneinfall,
beibehalten. Der in frühchristlicher Tradition stehende Zentralbau erhob
sich wie noch heute als Rotunde über acht Säulen. Der Zentralraum wurde
durch einen ursprünglich wohl nur eingeschossigen, heute
zweigeschossigen Umgang umfangen. Die Rotunde besaß ursprünglich ein
Gewölbe oder eine Kuppel mit einem sichtbaren Schlussstein. Unter der
Kirche befand sich die als Untergeschoss angelegte über zwei
konzentrischen Mauerringen und einer Mittelsäule gewölbte und von außen
zugängliche Krypta, die als ältester erhaltener Bauteil auf das Jahr 820
zurückgeht und als sehr frühes Beispiel einer hallenartigen Krypta in
ihrer Konstruktion baugeschichtlich einzigartig dasteht. Sie besaß
demnach einen Zentralraum, der durch den inneren Mauerring gebildet und
auch hier von einem tonnengewölbten Umgang umfasst wurde. Im Zentrum
befand sich die kurze Mittelsäule mit ihrem jonisierenden Kapitell, das
zusammen mit der inneren Ringmauer den inneren Gewölberring trug.Als
Grablege ihres Erbauers, Abt Eigils, konzipiert, verfügte die Krypta
ursprünglich weder über einen eigenen Altar noch über eine räumliche
Verbindung mit dem Obergeschoss. Eigils Grab befindet sich noch heute
zusammen mit einem weiteren im Ostteil des Umgangs. Das jonisierende
Säulenkapitell der Mittelsäule der Krypta stammt vermutlich aus der
Sturmi-Basilika aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts, die dem
Neubau der sogenannten Ratgar-Basilika hatte weichen müssen.
Schloss Fasanerie
ist ein Schloss in Eichenzell
bei Fulda. Das ursprünglich als Schloss Adolphseck bezeichnete Gebäude
aus dem 18. Jahrhundert wird von der Museumsverwaltung als Hessens
schönstes Barockschloss bezeichnet und ist für Besucher zugänglich. Um
1710 erfolgte die Erbauung eines bescheidenen Landschlößchens unter dem
Fürstabt Adalbert von Schleifras, vermutlich unter Johann Dientzenhofer.
Ab 1730 erfolgte der Ausbau des Schlosses under dem Fürstabt Adolph von
Dalberg. Dieser Bau schließt mit seiner Torfahrt den zweiten Schloßhof
heute noch im Osten ab. Bis 1757 wurde es unter Fürstbischof Amand von
Buseck nach Plänen des fürstäbtlichen Hofbaumeisters Andrea Gallasini
prächtig ausgebaut. Das Schloss diente bis zur Mitte des 19.
Jahrhunderts als Sommerresidenz, nach der Annexion Kurhessens durch
Preußen wurde der Besitz enteignet und schließlich 1878 an Landgraf
Friedrich Wilhelm wieder als private Residenz übergeben. Seine Frau
Prinzessin Anna von Preußen bewohnte den Komplex bis 1918. Im Zweiten
Weltkrieg erlitt das Schloss schwere Beschädigungen, 1951 konnten die
ersten Schauräume eröffnet werden, das heutige Museum wurde 1872
eingerichtet.Das Schloss war einst von einem Barocken Garten umgeben,
der heute nur noch in seiner Grundstruktur zu erkennen ist. Allerdings
zeugen z.B. das Japanische Teehaus noch von der glanzvollen Pracht des
ausgehenden Barockzeitalters. Zum Anwesen gehört ein großer Park mit
einer Vielzahl verschiedener Baumarten, an der Gestaltung wirkte der
Naturforscher Carl von Linné mit. Umgeben ist dieser Park mit einer bis
zu sechs Meter hohen Natursteinmauer
Text: Lexikon |
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