ZURÜCK zu Fahrten            Tagesausflug nach Aschaffenburg

                     am 07.10.2011

 

Haupteingang Schloss Johanisburg

Die Führung

Stiftskirche St. Peter

Mittagspause in der Schloss-Weinstube

Pompejanum

Im Pompejanum

Ein Bewohner von Pompeji

16 Besucher

Aschaffenburg & Schloss Johannisburg war eine Reise wert !
Tagesausflug vom Rodenbacher Geschichtsverein e.V.
Aschaffenburg, im Mittelalter Ascaffaburc (Burg am Eschenwasser nach dem Flüsschen Aschaff) genannt, wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, erste Siedlungshinweise finden sich bereits aus der Steinzeit.
 
Aschaffenburg. Stich von Matthaeus Merian in der Topographia Germaniae.

957 gründete Herzog Liudolf von Schwaben das Kollegiatstift St. Peter und Alexander. 982 ging Aschaffenburg von Otto von Bayern und Schwaben über Otto II. an das Erzstift Mainz über, das dort später ein Oberamt errichtete. Seit dem 10. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert und der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten Bayerischen Untermain. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.

Im Jahre 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander, begonnen. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte. 1346 bestätigt Erzbischof Heinrich von Mainz die Privilegien der Stadt.
 

Das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg diente bis 1803 als zweite Residenz der Mainzer Kurfürsten und Erzbischöfe. Es wurde in der Zeit von 1605 bis 1614 vom Straßburger Baumeister Georg Ridinger aus Rotsandstein gebaut. Die Anlage besteht aus vier großen Flügeln mit je drei Geschossen. Auf jeder Ecke befindet sich ein Turm, in den vier Ecken des Innenhofs zusätzlich kleinere Treppentürme.Das Schloss dominiert bis heute das Bild der Stadt Aschaffenburg und gilt als ihre größte Sehenswürdigkeit. Ein Aschaffenburger Heimatdichter sagte einmal: „Die Stadt ist ihr Schloss.“ Eigentümerin ist die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen.
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Das Pompejanum ist ein idealer Nachbau einer römischen Villa. Es steht am Hochufer des Mains in Aschaffenburg und ist ein Nachbau eines Hauses aus Pompeji, des Hauses von Castor und Pollux (Casa dei Dioscuri), so benannt nach einer Wandzeichnung, die sich im Eingangsbereich befand. In Auftrag gegeben wurde das Pompejanum durch König Ludwig I., erbaut in den Jahren 1840–1848 nach Plänen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner. Das Pompejanum sollte nicht als königliche Villa, sondern als Anschauungsobjekt dienen, das den Kunstliebhabern auch in Deutschland das Studium der antiken Kultur ermöglichen sollte. Das Gebäude ist Zeugnis der Antikenbegeisterung des 19. Jahrhunderts.

Abweichend vom Original wurde -als Zugeständnis zur Lage am Main- als zweiter Stock ein Aussichtspavillion/Königszimmer und eine wirkungsvolle Außentreppe mit Säulenvorbau hinzugefügt. Weiterhin wurde das Atrium aus klimatischen Gründen überglast. Das Gebäude ist außen nahezu fensterlos, Licht erhalten die Räume durch die Innenhöfe. Um die zwei Innenhöfe, das Atrium mit seinem Wasserbecken und das begrünte Viridarium im hinteren Hausteil, sind im Erdgeschoss die Empfangs- und Gästezimmer, die Küche und die Speisezimmer angeordnet. Im Obergeschoss befinden sich die privaten Räume: Kinderzimmer, Kinderschlafzimmer, Elternschlafzimmer und das Zimmer der Hausherrin.

Für die prachtvolle Ausmalung der Innenräume und die Mosaikfußböden wurden antike Vorbilder kopiert oder nachempfunden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Pompejanum schwer beschädigt und erst ab 1960 in mehreren Phasen wieder restauriert und vervollständigt. Seit 1994 sind hier originale römische Kunstwerke aus den Beständen der Staatlichen Antikensammlung und Glyptothek in München zu sehen. Neben römischen Marmorskulpturen, Kleinbronzen und Gläsern zählen zwei seltene Götterthrone aus Marmor zu den wertvollsten Ausstellungsstücken. Im Obergeschoss geben Gebrauchsgegenstände aus römischer Zeit, die in Vitrinen zu sehen sind, Einblick in das Leben einer römischen Familie.

Unterhalb des Pompejanums befindet sich der traditionsreichste Weinberg Aschaffenburgs, den sich die Stadt Aschaffenburg und die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen teilen. Im Frühjahr 2007 wurden die gealterten Ortega-Reben gerodet mit dem Ziel, neue Riesling-Reben anzupflanzen, von denen jedoch erst im Jahre 2011 wieder ein Ertrag erwartet wird. Aufgrund der geringen Größe des Weinbergs ist der Ertrag stets sehr begrenzt und kommt praktisch nicht in den Handel. Traditionell wird der „Pompejaner“ nur bei Empfängen der Stadtverwaltung ausgeschenkt oder zu besonderen Anlässen überreicht.