Alsfeld war eine Reise wert !
Tagesausflug vom Rodenbacher Geschichtsverein e.V.
Rundgang durch die
Vergangenheit
1967 erhielt Alsfeld
vom Europarat eine Auszeichnung als Europäische Modellstadt. Damit
wurde die Erhaltung und Pflege des Altstadtkerns gewürdigt, der mit
seiner übereichen Fülle an Fachwerkbauten und anderen prächtigen
Bauwerken ein eindruckvolles Denkmal der Stadtbaukunst des
Mittelalters und der Renaissance ist.
Das 1069 erstmals erwähnte "Adelsfelt"
wurde wahrscheinlich schon in der Karolingerzeit im 8./9. Jhd. als
Hofsitz eines Beamten gegründet. Zwischen 1180 und 1190 bekam der
Ort das Münzrecht und wurde 1222 zur Stadt erhoben.
In der Blütezeit der Stadt im 16.
Jhd. entstanden die Gebäude rund um Alsfelds malerischen Marktplatz.
Das Wahrzeichen der Stadt ist das 1512 bis 1516 erbaute Rathaus. Es
gilt als eines der bedeutendsten Fachwerkrathäuser mit steinernem
Unterbau.
Die Apotheke von 1561 wurde in
ähnlicher bauweise errichtet. Direkt daneben, am Markt 13
beeindruckt ein viergeschossiges schmales Gebäude aus den Jahr 1726.
Das mittelalterliche Haus am Markt 8 wurde im Laufe der Zeit baulich
verändert. Die sanierte Giebelseite gliedert sich heute wieder
hervorragend in das Bild des Marktplatzes ein. Das Hochzeithaus ist
eines der wenigen Steingebäude in Alsfelds Altstadt. Es wurde 1554 -
1571 im Stil der Renaissance erbaut.
Hinter
diesen Gebäuden steht die Walpurgiskirche aus der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Chor wurde im Jahr 1393 neu
erbaut, der Turm wurde nach dessen Einsturz 1394 neu
errichte, allerdings erst 1543 vollendet und 1836 um ein
Geschoss gekürzt. Das gotische Langhaus wurde ab 1472 zu
einer Kirchenhalle umgebaut. In einer zu den
Architekturformen passenden Bildsprache schuf Charles Crodel
1963 die den Kirchenraum prägende Gesamtverglasung. Die
Walpurgiskirche hat seit dem 3. Dezember 2006 ein täglich
mittags ertönendes Glockenspiel.
In
unmittelbarer Nähe zur Walpurgiskirche befindet sich das
spätgotische Beinhaus, das 1368 das erste Mal erwähnt und
1510 erweitert wurde. Es diente zur Aufbewahrung der Gebeine
aus dem Friedhof.
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Holzburg
Das „Schwälmer
Dorfmuseum Holzburg“ verdankt seiner Entstehung dem ehem.
Pfarrer Heinz Metz, der jahrzehntelang in der Schwalm amtierte, jenem
Teil des nördlichen Hessen, für den das Flüsschen Schwalm namensgebend
wurde. Zeugnisse Schwälmer Dorfkultur die infolge des
nachkriegszeitlichen Strukturwandels hessischen Dorflebens aus den
ursprünglichen Zusammenhängen gerieten, sammelte Pfarrer Heinz Metz –
teils als Leihgaben der Dorfbewohner, teils als persönliche Erwerbungen
– und brachte sie zunächst im Pfarrhaus unter.
Verschiedene Typen bzw.
die Entwicklung von Teilen der Frauentracht – Haube, Schürzenecke,
Bruststecker – werden in Schaukästen vorgeführt; ferner sind besonders
kunstfertig gestickte und gestrickte Einzelstücke weiteren
Trachtenzubehörs ausgestellt. Auch sind alte Trachtenstickereinen in den
Vitrinen zu bewundern.
In den Jahren 1956 bis
1959 wurde die Scheune umgebaut und im September 1959 als Dorfmuseum
eingeweiht. Von der alten Scheune blieb die Deckenverschalung mit dem
Eichenschalholz unverputzt erhalten, weiterhin die dicken Eichenbalken
und die Außenwände.
Fenster, Türen, Treppen, Treppengeländer sowie die Holzwände wurden aus
alten Holzburger Häusern eingebaut. Das Fachwerk im Flur wurde später
gefüllt. Für das alte Scheunentor wurde die Haustüre der alten
„Kranzmühle“ in Schrecksbach eingebaut und an der Innenseite der Tür ein
Schlittengeläut angebracht. Auch die Treppe mit ausgesägtem bzw.
gedrechseltem Geländer stammt aus der Kranzmühle.
Geradeaus die zweigeteilte Tür aus dem Weckesser`schen Hof in Holzburg
(etwa aus dem Jahre 1650), führt in eine nachgebaute Küche, wie sie in
den Häuser im vorigen Jahrhundert oft anzutreffen war.
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