Der Dom zu Limburg an der Lahn. Der Dom an der Autobahn 3,
auf halber Strecke zwischen den Ballungsräumen Köln und Frankfurt.
Ein vertrauter Anblick für viele. Nicht erst in unserer Zeit.
Eine Kirche, fast 800 Jahre alt. Ein sehr altes Gebäude, das auf
seinem Felsen den Zeiten trotzt, alt, aber sehr lebendig. Die Kirche
des Bischofs von Limburg. Hier trifft sich die Gemeinde, hier kommen
die Menschen des Bistums zusammen. Ein Haus, das allen offen steht.
Haus Gottes unter den Menschen.
Geschichte des Bistums Limburg
Das Bistum Limburg wurde 1827 als Folge der
Neuordnung der katholischen Bistümer nach der Säkularisierung als
Suffraganbistum der Oberrheinischen Kirchenprovinz mit Metropolitansitz
in Freiburg im Breisgau neu gegründet. 1929 wurde es im Zuge des
Preußenkonkordats der Kirchenprovinz Köln zugeordnet. Es umfasst bis
heute die Gebiete des damaligen Herzogtums Nassau, der Stadt Frankfurt
am Main, der Landgrafschaft Hessen-Homburg und des ehemaligen Kreises
Biedenkopf.
Der erste Limburger Bischof war von 1827 bis 1833
Jakob Brand. Das Bistum hat derzeit eine Größe von etwa 680.000
Katholiken. Es gehört zu den jüngeren katholischen Bistümern. Es
gliedert sich in elf Bezirke. Am 2. Februar 2007 wurde der Amtsverzicht
des bisherigen Bischofs Franz Kamphaus durch Papst Benedikt XVI.
angenommen. Zu seinem Nachfolger wählte das Limburger Domkapitel den
Weihbischof des Bistums Münster Franz-Peter Tebartz-van Elst, der am 28.
November 2007 von Papst Benedikt XVI. ernannt und am 20. Januar 2008 vom
Metropoliten der Kölner Kirchenprovinz, Erzbischof Joachim Kardinal
Meisner, in sein Amt eingeführt wurde.
Geographische
Lage und Geschichte von Limburg
Limburg liegt
unmittelbar an der Westgrenze Hessens zwischen Taunus und Westerwald zu
beiden Seiten des Flusses Lahn.
Die Stadt liegt relativ zentral in einem Becken
innerhalb des Rheinischen Schiefergebirges, das von den
Mittelgebirgshöhen des Taunus und Westerwald umgeben ist und Limburger
Becken heißt. Dank seines fruchtbaren Bodens und seines günstigen Klimas
bildet das Limburger Becken eine der ertragreichsten Agrarlandschaften
Hessens und hat darüber hinaus als Lahnübergang seit dem Mittelalter
eine hohe verkehrsgeographische Bedeutung. Innerhalb des Beckens weist
das sonst recht enge Untertal der Lahn einige deutliche Weitungen auf,
so dass die mittlere Höhenlage Limburgs lediglich 117 Meter beträgt.
Eine geographische Besonderheit bildet der
Stadtteil Staffel, der aus zwei nicht miteinander verbundenen Teilen
besteht. Somit verfügt Limburg über eine Exklave. Zwischen der Exklave
und der Hauptgemarkung Limburgs liegen die hessische Gemeinde Elz und
die rheinland-pfälzische Ortsgemeinde Gückingen.
Archäologische Grabungen legten 2012 auf dem
Areal der geplanten, neuen Lahntalbrücke Limburg bedeutende Spuren frei.
Zum einen entdeckte man eine weilerartige Siedlung aus der
Jungsteinzeit. Gefundene Scherben von Töpfen stammen aus der Zeit um ca.
5000 v. Chr. und sind damit bisher die ältesten entdeckten Spuren einer
Besiedlung des Limburger Raums. Des weiteren wurden auf einer Fläche von
insgesamt 14 Hektar zwei römische Militärlager aus der Zeit des Kaiser
Augustus freigelegt, die an dieser Stelle, aufgrund der großen
Entfernung zum Limes, nicht erwartet wurden. Vergleichbare Spuren
blieben bei Grabungen 1935, zum Bau der Reichsautobahn, teils unentdeckt
und wurden zerstört.
Frühere Funde auf dem Limburger Domberg lassen
darauf schließen, dass dieser bereits um 500 v. Chr. eine keltische
Siedlung trug. Ihr Zentrum lag auf dem heutigen Domplatz.
Um 760 entstand die erste merowingische
Befestigung auf dem späteren Domberg, die zur Burg Limburg ausgebaut
wurde. Die ursprüngliche Befestigung wurde wahrscheinlich zum Schutz
einer Furt der Lahn errichtet. In ihrem Schutz entstand zunächst eine
Ansiedlung, aus der sich später die Stadt entwickelte. 910 wurde Limburg
erstmals unter dem Namen „Lintpurc“ urkundlich erwähnt: Ludwig das Kind
schenkte dem Gaugrafen Konrad Kurzbold einen Hof in Oberbrechen. Dieser
konnte damit das von ihm auf dem Kalkfelsen oberhalb der Lahn gegründete
Stift St. Georg ausstatten. Die darüber ausgestellte Urkunde befindet
sich heute im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. Der Ort erlangte mit der
Gründung des Stifts schnell an Bedeutung und profitierte durch den regen
Warentransfer der Höhenstraße.
1160 wurde eine hölzerne Brücke als Teil der
Fernstraße von Köln nach Frankfurt am Main über die Lahn errichtet, für
deren Passieren spätestens seit dem Jahr 1227 bis zum Ersten Weltkrieg
Zoll entrichtet werden musste. In der gesamten Stadtgeschichte war sie
eine der wichtigsten Einnahmequellen der Stadt. Anfang des 13.
Jahrhunderts wurde die Burg Limburg in ihrer heutigen Form errichtet.
Kurz darauf ging der Ort in den Besitz der Herren von Ysenburg über.
1214 erlangte der Ort das Stadtrecht. Reste der Schutzmauer aus den
Jahren 1130, 1230 und 1340 mit einer größten Länge von rund 1000 Metern
zeigen noch heute die schnelle Entwicklung der aufblühenden Stadt im
Mittelalter. Für 1180 ist eine Münzprägung in Limburg verbürgt.
Eine Linie der Herren von Isenburg residierte von
1258 bis 1406 auf der Burg Limburg und nannte sich nach ihrem Sitz
Herren von Limburg. Dieser Linie entstammte Imagina von
Isenburg-Limburg, die Gattin des deutschen Königs Adolf von Nassau.
Die herrschende Schicht der mittelalterlichen
Bürgerschaft waren reiche Kaufmannsfamilien, deren Häuser in
unmittelbarer Nähe des Burgtores standen und beim Bau der ersten
Stadtmauer von dieser eingehegt wurden. Der Bereich des heutigen
Roßmarkts, in dem viele einfache Handwerker lebten, wurde erst beim
zweiten Mauerbau in die Befestigung einbezogen. Ihre Bewohner erhielten
im Vergleich zur Kaufmanns-Elite kein Mitspracherecht in städtischen
Angelegenheiten und durften keine Vertreter in den Rat der Stadt
entsenden, mussten aber die finanzielle Hauptlast des Gemeinwesens
tragen. Erst 1458 durften sie zwei Vertreter in den Rat entsenden.
Bereits 1232 wurde der neu gegründete
Franziskanerorden in Limburg aktiv. Ab 1246 lassen sich Beginen
nachweisen. Bei ihnen handelte es sich wohl vor allem um Frauen aus der
Bürgerschaft. Spätestens 1341 besaß ihre Gemeinschaft ein eigenes Haus.
1417 sind die Beginen letztmals erwähnt. Der auf dem Platz der alten
Stiftskirche erbaute Dom St.-Georg, auch Georgsdom genannt, wurde 1235
geweiht. Am 14. Mai 1289 vernichtete ein verheerender Stadtbrand weite
Teile der Limburger Innenstadt, die aber wieder aufgebaut wurde. Eines
der damals errichteten Häuser ist der Römer 2-4-6, heute bekanntermaßen
das älteste, freistehende Gebäude Deutschlands.
Text: Verschiedene Archive
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